< PreviousFoto: Michael KossowskiSub-Kultur | Ramin Banan 029 Wie kamst du zum tätowieren? Ich war als kleiner Dreikäsehoch schon immer ganz fasziniert von den Tattoos der Seefahrer und Werftarbeiter bei uns in Kiel. Sowohl deren Träger als auch die Tattoos selbst hatten etwas Magisches für mich. Und als ich dann als Halbstarker diese Aura von Nonkonformismus und Rebellentum begriff, die dem Thema anhaf- tete, war es um mich geschehen. Das war damals noch eine andere Zeit, und abge- sehen von der Kraft und Energie, die diese Bilder ausstrahlten, war es ein ideales Mittel, sich als junger Wilder profilieren zu können. Als ich dann mit 17 Jahren mein erstes Tattoo im Clubhaus eines Motorradclubs gestochen bekam, bin ich danach über den Schulhof stolziert, als wäre ich der härteste Rocker der Welt (lacht). Naja, nach dem Abi habe ich dann auch lange damit geliebäugelt, Tätowierer zu werden, aber zu der Zeit war das gar nicht so einfach. Außerdem war es zu oft noch so, dass die Kunden in ein Tattoostudio kamen, auf ein Motiv an der Wand zeigten und das dann einfach gehackt bekamen. Das war mir zu wenig kreativ, und ich hatte Angst, dem schnell überdrüssig zu werden. Ich hatte auch schon zwei kleine Ausstellungen mit expressionistischer Malerei gehabt, und so stellte sich für mich eher die Frage, ob ich nun Kunst oder lieber Kommunikationsdesign studieren sollte. Es wurde dann Gott sei Dank Design. Wegen des Studiums bin ich dann auch in Wiesbaden gelandet. und doch wurdest du tätowierer? Ja, zum Glück! (lacht) Ich bin froh um die fundierte Ausbildung, die mir das Studium geboten hat. Letztlich habe ich vor und nach dem Diplom auch gerne und nicht erfolglos in diesem Beruf gearbeitet. Gerade als ich mit zwei Kumpels meine eigene Agentur hatte, hat es viel Spaß gemacht. Auch an der FH zu dozieren war witzig. Dann kam der Punkt, an dem mir auffiel, dass ich nur noch vor’m Computer saß, kaum noch Privatleben hatte und mit einer Menge Projektmanager genann- ten Arschlöchern zu tun hatte, die dafür bezahlt werden, den letzten Funken Energie und Kreativität aus dir heraus zu quetschen. Das wollte ich dann einfach nicht mehr, schmiss meine Karriere hin und fing als Tätowierer ganz von vorne an. Einfach so? Ja! (lacht) Innerhalb weniger Wochen waren die letzten Designjobs abgewi- ckelt, und ich habe mich kopfüber in die Tätowiererei gestürzt. Es war nicht einfach vom Können her und auch finanziell nochmal bei Null anzufangen, aber ich habe diesen Schritt nie bereut. Im Gegenteil liebe ich, was ich tue und bin heilfroh, diesen Schritt gegangen zu sein. Worin liegen die unterschiede zwischen Design und tattoos? Im Grunde ist es nur eine Frage des Mediums. Es ist natürlich etwas anderes, für den Bildschirm zu gestalten, wie ich es früher getan habe. Haut verzeiht keine Fehler, die Kunden bewegen sich, haben Rundungen am Körper und halten nur eine begrenzte Zeit durch. Formell betrachtet ist das Tätowieren eine Form von Illustration. Und die ist eine Kategorie von Kommunikationsdesign. Es geht um die Visualisierung von In- halten, in den meisten Fällen liegt dem Tattoo ein Konzept zu Grunde. Und bei mir geschieht ein Teil des Entwurfprozesses immer noch am Mac. Ich skizziere etwas, mache die Reinzeichnung digital und übertrage es dann auf und in die Haut … Aber statt beispielsweise den neuesten Bus von Mercedes zu bewerben, geht es jetzt halt darum, die Persönlichkeit oder persönlich Erlebtes des Kun- den grafisch zu reflektieren. Design ist darauf ausgelegt, ein breites Publikum anzusprechen – stellt der Designer dar, was ihn persönlich beschäftigt, wird es zur Kunst. Und ein guter Tätowierer stellt dar, was den Kunden beschäftigt. also sind tattoos für dich ein Zwischending zwischen Design und Kunst? Ja, im Grunde schon. Mal mehr, mal weniger. Aber einer qualitativen Bewer- tung müssen sich sowohl Design als auch Kunst stellen (lacht). In solchen Kategorien zu denken, überlasse ich lieber Theoretikern. Mich inter- essiert das nur bedingt. Für den einen ist der röhrende Hirsch in Omas guter Stube Kunst, für den anderen Duchamps’ Fontäne im Museum. Ich will da nicht richten und bewerten. Auch wenn ich eher auf Duchamps’ Seite bin (lacht). Ich kann jedenfalls der Tätowiererei viel abgewinnen. Da stellen sich oft spannende Fragen der Symbolik und Semiotik, und oft ist der Kontakt zu den Kunden sehr eindringlich und intim. Wenn es beispielsweise darum geht, den Tod des Babys in einem Bild zu verarbeiten, lässt mich das auch nicht kalt. Und dass sie dieses Bild, die visualisierte Erinnerung, für immer mit sich ’rumträgt auch nicht. Denn auch der Gedanke ist sehr spannend, dass – im Gegensatz zum Bildschirm, den man irgendwann ausschaltet – die Kunden meine Bilder ständig tragen, mit ihnen altern, sich verändern und mein Artwork letztlich aus deren persönlichen Blickwinkel für immer da ist. Irgendwie ist das romantisch. Und ehrt mich ob des Vertrauens und der Wertschätzung meiner Arbeit … Ramin Banan Wild One tattoo www.wild-one-tattoo.com Kaiser-Friedrich-Ring 38, (Eingang Emanuel-Geibel-Straße), 65185 Wiesbaden, T: +49 (611) 51 00 61 32030 Theater-Kultur | unterhaus © Janine Guldener031 unterhaus Mainzer forum-theater www.unterhaus-mainz.de Münsterstraße 7 55116 Mainz T: +49 (6131) 23 21 20 unterhaus@unterhaus-mainz.de Kartenvorverkauf: Mo–Fr 11.00–14.00 Uhr und 16.30–18.30 Uhr im unterhaus-entrée Telefonischer Kartenvorverkauf : Mo–Fr 12.00–14.00 Uhr und 17.00–18.30 Uhr unter +49 (6131) 23 21 21 Das Mainzer Forum-Theater unterhaus gilt in Deutschland als eines der bedeutendsten Zentren für Kabarett und Kleinkunst. Stars der Szene und erfolgversprechende Newcomer stehen im Mainzer unterhaus regelmäßig auf dem Programm. An einem Abend treten hier so gestandene und preis- gekrönte Kabarettisten wie Urban Priol oder Luise Kinseher auf, am nächsten verficht die scharfzüngige Jugend Slam-Kabarett oder singt die „Kleingeld- prinzessin“ ihre zauberhaft-bösen Lieder. Das exzellente Programm auf zwei atmosphärisch einzigartigen Bühnen ist ein Publikumsmagnet weit über das Rhein-Main-Gebiet hinaus. Kabarett, Lied und Chanson, Comedy und alle Mischformen der Kleinkunst werden im unterhaus seit seiner Eröffnung im Jahre 1966 gepflegt. In unserem lichtdurchfluteten Entrée haben unsere Gäste die Möglichkeit vor der Vorstellung eine kulinarische Kleinigkeit zu genießen oder nach der Show noch einen Absacker an der Bar zu nehmen. Hier wird alljährlich der Deutsche Kleinkunstpreis verliehen. Diese inzwischen über 40-mal verliehene Auszeichnung ist mit insgesamt 25.000 Euro der höchst dotierte Preis seiner Art in Deutschland und gilt zugleich als die bedeutendste Ehrung auf allen Gebieten der Kleinkunst. Der erste Preisträger war 1972 Hanns Dieter Hüsch. Inzwischen sind mehrere hundert Namen dazugekommen – und die Preisträger 2014 stehen schon fest: H. G. Butzko, Knuth & Tucek, Ohne Rolf, Klaus Eckel und Franz Hohler.032 Film-Kultur | Indievisuals Indievisuals www.indievisuals.de Gustav-Adolf-Straße 2 65195 Wiesbaden T: +49 (611) 9514642 info@indievisuals.de Filmen ist für uns mehr als Leidenschaft ... … es ist unsere Vision.Buse Neon Werbetechnik www.buse-neon.de Bürgermeister-Schreiber-Straße 8 55270 Klein Winternheim T: +49 (6136) 922 18 28 info@buse-neon.net Es werde Neon Beschriftungs-Kultur | Buse Neon 033034 Museums-Kultur | Museum Wiesbaden Anselm Feuerbach: Nanna, 1861 © Museum Wiesbaden Das Museum Wiesbaden als Hessisches Landesmuseum für Kunst und Natur besteht aus den beiden Abteilungen Kunstsammlungen und Naturhistorische Sammlungen. Nach umfassender Sanierung und Neukonzeption zeigt es nun auf über 7.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche wechselnde Sonderausstellungen und dauerhafte Sammlungs- präsentationen. Lust auf …035 Museum Wiesbaden www.museum-wiesbaden.de Friedrich-Ebert-Allee 2 65185 Wiesbaden T: +49 (611) 335 22 50 museum@museum-wiesbaden.de Alexej von Jawlensky: Selbstbildnis mit Zylinder, 1904, Privatsammlung Gut036 Bau-Kultur | SM Metall Geländer – von uns! Holzbelag – von uns! Geländer – von uns! stahltreppe – von uns! Blauer Himmel – leider nicht von uns …037 stahltür – von uns! Balkon aus stahl – von uns! alles-andere-in-den-schatten-stellen? – auch von uns! fahrbare Poolabdeckung mit Mehrfachnutzen – von uns! Architektur des Hauses durch Scherhorn Architekten SM Metall Metallbau schulze & Müller www.smmetall.de Erich-Ollenhauer-Straße 2 65203 Wiesbaden T: +49 (611) 810 08 89 info@metall-s-m.deNext >