< Previous68 75 Jahre Vetter Eine Erfolgsgeschichte aus Mut, Leidenschaft und Verantwortung 2025 ist für uns ein ganz besonderes Jahr: Vetter wird 75 Jahre alt – ein Jubiläum, das wir zum Anlass nehmen, gemein- sam zurückzublicken, nach vorne zu schauen und stolz das Erreichte zu fei- ern. Wir freuen uns, den Startschuss für diese Feierlichkeiten zu geben und möchten dieses Jahr nutzen, um auf die bedeutenden Meilensteine unserer Geschichte zurückzublicken sowie unsere gemeinsamen Erfolge zu feiern. Vetter: Das bedeutet 75 Jahre Begeisterung für Lösungen, Ideen und Men- schen. 75 Jahre Mut, Neues anzupacken und Bestehendes zu verbessern. 75 Jahre Einsatz für das gemeinsame Ziel, immer für jene da zu sein, die sich auf Vetter verlassen: Millionen Patientinnen und Patienten weltweit – zusammen mit unseren Kunden und Partnern. Weil wir Verantwortung über- nehmen, flexibel und fortschrittlich denken und handeln, für eine bessere Lebensqualität und neue Perspektiven. Wir setzen alles daran, dass Medikamente ihre Wirkung dort bestmöglich entfalten können, wo Pharmazie und Patientinnen und Patienten sich treffen. Unternehmens-Kultur | Vetter69 1950 Alles beginnt mit einer Apotheke Der Apotheker Helmut Vetter macht sich selbst- ständig und pachtet die Marien-Apotheke im Herzen Ravensburgs. Damit legt er den Grund- stein unseres Familienunternehmens. 1954 Das Magenmittel „Ullus“ bringt erste welt- weite Erfolge. 1965 Mit der Auftragsherstellung in eine neue Ära In den Sechzigerjahren wird Vetter durch die Entwicklung einer luft- und feuchtigkeitsdichten Einsiegelungstechnik zum Pionier im Verpacken von Wirkstoffen und gewinnt schnell den ersten globalen Kunden. 1970er Inbetriebnahme Standort Schützenstraße 1979 Die Erfindung eines Erfolgsmodells Helmut Vetter denkt weiter visionär. Er entwi- ckelt das Konzept der vorgefüllten Fertigspritze, die zum Herzstück des Fertigungsprogramms und im Lauf der Zeit zum Erfolgsmodell wird. 1981 Der neue Fokus: Spritzentechnologie Bereits ab 1981 konzentriert sich das Unter- nehmen auf diese Spitzentechnologie der Fertigspritzen und baut Marktanteile konti- nuierlich aus. 1990 Die nächste Weltneuheit: Vetter Lyo-Ject® Mit der Doppelkammer-Fertigspritze Vetter Lyo-Ject® gelingt der nächste Meilenstein. Die Markteinführung der neuartigen Technik ist wegweisend – und bedeutet zugleich wichtige Veränderungen bei unserer pharmazeutischen Produktion. 1994 Spatenstich am Standort Langenargen 2000 Neupositionierung als Full-Service-Provider Zu Beginn des neuen Jahrtausends entwickelt sich Vetter konsequent zum weltweit agierenden Full-Service-Provider weiter. 2006 Inbetriebnahme Standort Ravensburg Süd 2009 Inbetriebnahme Vetter Sekundärverpackung 2009 Global Player und Familienunternehmen Vetter setzt die Internationalisierung und das globale Wachstum fort – und schafft mit Senator h. c. Udo J. Vetter als Vorsitzendem der Inha- berfamilien den erfolgreichen Übergang in die zweite Generation. 2010 Expansion weltweit Vetter verlagert 2010 seine Vertriebszentrale nach Skokie, USA, und erweitert dort den Stand- ort für frühe klinische Entwicklung von Medika- menten. Auch in Asien werden im Lauf der Jahre drei Vertriebsbüros eröffnet: in Singapur, Tokio und Südkorea. Vetter www.vetter-pharma.com Schützenstraße 87 88212 Ravensburg T: +49 (0) 751 3700 0 2012 Eröffnung Standort Ravensburg Vetter West 2020 Bezug des neuen Verwaltungsgebäudes Ravensburg Vetter Kammerbrühl 2023 Wachstum und Fortschritt Wieder kann sich Vetter über wichtige Meilen- steine freuen: 2023 wird erstmals die Marke von einer Milliarde Euro Umsatz erreicht und es arbeiten über 6.600 Mitarbeitende bei Vetter. 2024 Eröffnung Bildungszentrum in Ravensburg 2025 Kontinuität als Versprechen Für uns bedeutet es, als Familienunternehmen nachhaltig zu wirtschaften und ein gesundes Unternehmen von Generation zu Generation weiterzugeben. Wir bereiten uns bereits auf die nächste Generation vor und sind stolz darauf, ein verlässliches Familienunternehmen zu bleiben. Auf Vetter ist Verlass – seit 1950.70 Sozial-Kultur | Stiftung Liebenau71 Denn die Erde gibt ... Die Stiftung Liebenau wurde 1870 gegründet und setzt sich seitdem für die Förderung von Menschen mit Unterstützungsbedarf ein. Durch ihre vielfältigen sozialen und landwirtschaftlichen Projekte trägt sie dazu bei, die Lebensqualität ihrer Bewohner zu steigern und gleich- zeitig eine nachhaltige Entwicklung in der Region zu fördern. Die landwirtschaftlichen Tätigkeiten der Stiftung sind nur ein Teil ihres umfassenden Engagements für die Gemeinschaft und die Umwelt. Wir schenken diesen in diesem Beitrag besondere Aufmerksamkeit.72 Die Anfänge der landwirtschaftlichen Arbeiten Sozial-Kultur | Stiftung Liebenau Im Jahr 1870 erwarb der Tettnanger Kaplan Adolf Aich das Schloss Liebenau und gründete zusammen mit 13 Bürgern eine „Pfleg- und Bewahranstalt“ für Menschen mit unheilbaren Krankheiten und Behinderungen. Um die Versorgung der Bewohner sicherzu- stellen, wurde Landwirtschaft betrieben, wobei Gemüseanbau und Viehzucht im Vordergrund standen. Diese landwirtschaftli- chen Tätigkeiten dienten nicht nur der Selbstversorgung, sondern auch der Integration der Bewohner in den Arbeitsalltag. Die Stiftung Liebenau steht seit mehr als einem Jahrhundert für soziale Verantwortung und innovative Entwicklungen. Ein be- sonders bemerkenswerter Aspekt dieser Entwicklung ist die enge Verbindung zwischen der Stiftung und der Landwirtschaft, die über viele Jahre hinweg eine Schlüsselrolle in der Region und für die Organisation selbst gespielt hat. Was als einfache landwirt- schaftliche Tätigkeit begann, hat sich über die Jahrzehnte zu einem Musterbeispiel für nachhaltige Landwirtschaft entwickelt – von Gewächshäusern für den Anbau von Gemüse über Obstplantagen bis hin zu Weinbergen und den gepflegten Wäldern.73 Schon früh erkannte die Stiftung Liebenau den Wert der Landwirtschaft als eine Möglichkeit, den Bewohnern und Mitarbeitenden nicht nur eine sinnvolle Tätigkeit zu bieten, sondern auch ein tragfähiges Fundament für den sozialen Auftrag der Stiftung zu schaffen. In den frühen Jahren war der landwirtschaftliche Betrieb vor allem von der Notwendigkeit geprägt, Le- bensmittel für die eigenen Einrichtungen zu erzeugen. So wurden zunächst Felder und Wiesen bewirtschaftet, und die landwirtschaftliche Arbeit spielte eine wesentliche Rolle im Alltag der Bewohner und der unterstützenden Gemeinschaft. Die Stiftung förderte die Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich, beispielsweise durch die Gärtnerlehranstalt am Wildpark bei Potsdam, die international anerkannt war. Zahlreiche bekannte Landschaftsarchitekten und Gärtner haben diese Institution besucht, was die Bedeutung der land- wirtschaftlichen Ausbildung unterstreicht.74 Die Entwicklung der Gewächs- häuser: vom Gemüseanbau zur Vielfalt Mit dem Wachstum der Stiftung und der stetigen Verbesserung der Infra- struktur wurde auch die Landwirtschaft auf ein neues Niveau gehoben. Ein bedeutender Schritt war die Einrichtung der ersten Gewächshäuser, die es ermöglichten, das ganze Jahr über Gemüse anzubauen. Dies brachte nicht nur eine hohe Eigenversorgung mit frischen Lebensmitteln, sondern legte auch den Grundstein für ein nachhaltiges und ressourcenschonendes Land- wirtschaftsmodell. Heute gehören diese Gewächshäuser zu den Herzstücken des landwirtschaftlichen Betriebs der Stiftung, in denen saisonales Gemüse wie Tomaten, Paprika, Gurken und Kräuter gedeihen. Dabei wird größter Wert auf ökologisch verträgliche Anbaumethoden gelegt, die die natürlichen Ressourcen schonen und gleichzeitig die Qualität der Produkte sichern. Die Erzeugnisse werden auf vielen Wochenmärkten in der Region verkauft und selbstverständlich auch im stiftungseigenen Hofladen, dem „Liebenauer Landleben“. Sozial-Kultur | Stiftung Liebenau75 Obstanbau: Vielfalt und Regionalität Die Weinberge: ein weiteres Highlight Die Forstwirtschaft und der Wald: Nachhaltigkeit als Verantwortung Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der landwirtschaftlichen Tätig- keiten war die Anpflanzung von Obstbäumen. Was einst als überschaubares Projekt begann, hat sich inzwischen zu stattlichen Obstplantagen entwi- ckelt, die nicht nur eine Vielzahl regionaler Früchte hervorbringen, sondern auch die Grundlage für zahlreiche Produkte wie Säfte, Marmeladen und Obstkonserven bilden. Diese Früchte sind nicht nur für die Eigenversorgung der Stiftung von Bedeutung, sondern auch für den regionalen Markt, der zunehmend das Interesse an nachhaltigen und lokal erzeugten Lebensmit- teln schätzt. Die Weinberge der Stiftung Liebenau sind ein faszinierendes Kapitel in der Geschichte der landwirtschaftlichen Entwicklung. In den letzten Jahren hat sich die Stiftung zwar zunehmend aus dem eigenen Weinanbau zurückge- zogen, aber trotzdem mit unterschiedlichen Projekten, wie z.B. mit dem „Creativo Projekt“ und dem Handel von Wein, einen weiteren Schritt in die Zukunft gemacht. Auf den sanften Hügeln am Bodensee, in der Lage Kress- bronner Berghalde, wachsen heute edle Rebsorten, wie z.B. der Müller-Thur- gau und Spätburgunder, die nicht nur eine hohe Qualität aufweisen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten. Die Arbeit im Weinberg ist eng mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit verbunden, wobei ökologische Anbaumethoden und ein respektvoller Umgang mit der Natur stets im Vordergrund stehen. Ein weiteres bemerkenswertes Element in der landwirtschaftlichen Entwick- lung der Stiftung ist der Wald. Seit jeher hat die Stiftung Verantwortung für die Pflege und den Erhalt von Wäldern in der Region übernommen. Diese Wälder sind nicht nur ein Rückzugsort für die Natur, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des ökologischen Kreislaufs. Der nachhaltige Umgang mit den Wäldern der Stiftung trägt dazu bei, das Gleichgewicht der natürli- chen Ressourcen zu bewahren und gleichzeitig die wirtschaftliche Nutzung der Wälder in Form von Holzproduktion und touristischen Angeboten zu ermöglichen.Sozial-Kultur | Stiftung Liebenau Thomas Eberhard und Daniel Assfalg (v. l. n. r.)Nachhaltigkeit mit Sinn: Wie die Stiftung Liebenau Landwirtschaft neu lebt Zwischen Bodensee und Oberschwaben wächst auf den Feldern und in den Gewächshäusern der Stiftung Liebenau mehr als Gemüse – hier gedeiht eine Idee, die weit in die Zukunft reicht: eine Landwirtschaft, die Mensch, Natur und Verantwortung miteinander verbindet. Wir haben uns mit den Verantwortlichen der Stiftung auf einen Plausch getroffen und kamen dabei aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Macher des Projekts vor Ort, Daniel Assfalg, sein Stellvertreter Thomas Eberhard und der Impuls- geber für diesen Beitrag, Karl Herzog, der auch das „Liebenauer Landleben“ hegt, pflegt und führt, sehen sich großen Herausforderungen gegenüber: Klimawandel, Fachkräftemangel und ein umkämpf- ter Markt. Doch anstatt sich beirren zu lassen, geht die Stiftung mutige Wege: klimaresilienter Anbau, moderne Bewässerungssysteme und eine Direktvermarktung, die mehr ist als Verkauf – nämlich Hal- tung. Das sind die Vision und die Vorstellung von Daniel. Das Sortiment verbreitern und ganzjährig das eigene Gemüse verkaufen. Die ersten fünf Wochenmärkte werden schon beliefert in Friedrichshafen, Deuchelried, Wangen, Wittenhofen und Neukirch. Das soll aber noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, hier lässt sich in Zukunft noch einiges erweitern. Auch was die Vielfalt der Produkte betrifft, wird sich einiges tun. Fotos: Marco MehlNext >