< Previous58 QPLIX: „Herr Ruis, wie unterscheidet sich die SK Family Office GmbH am Markt?“ Alexander Ruis: „Das Unternehmen wurde 2011 von einer Unternehmerfamilie aus Karlsruhe und mir gegründet, es bietet aus der eigenen unternehmerischen Erfahrung heraus heute eine Vielzahl von Dienstleistungen für unterschiedliche Mandanten an. Im Kern stehen der Erhalt und die Vermehrung großer Familien- vermögen. Bei jedem Family-Office-Mandat geht es aber nicht nur um große und komplexe Vermögen, es geht immer auch um eine Familie, also um Menschen. Unsere Kernkompetenz ist es, die Vermögenssteuerung perfekt auf die unter- schiedlichen Lebensumstände und Pläne der jeweiligen Vermögensinhaber aus- zurichten. Nur wer alle Vermögensinhaber eines Familienverbunds im Blick hat, kann das Gesamtvermögen erfolgreich steuern. Unser Fundament sind daher un- sere engen Kundenbeziehungen.“ QPLIX: „Das technologische Fundament bildet seit 2019 QPLIX als einheit- liche Software-Plattform. Wie kam es zu der Entscheidung?“ Alexander Ruis. „Wir hatten gewachsene Anforderungen, was die Software an- geht. Das Thema IT habe ich schon seit jeher zu einer meiner Hauptaufgaben ge- macht. Wir haben für unser Portfoliomanagement ein System gesucht, das alle Vermögenswerte abdecken kann. Auch wenn der Schwerpunkt unserer Anlagen auf Wertpapieren liegt, also liquiden Vermögenswerten, war es uns wichtig, eine Plattform auszusuchen, mit der wir alle Arten von Vermögenswerten optimal ver- walten können. Die Software für die komplette Klaviatur des Vermögensmanage- ments haben wir in QPLIX gefunden. So kann ich heute mit gutem Gewissen sagen: Wir haben das Beste aus beiden Welten und damit die beste Software- Lösung.“ QPLIX: „Aus der früheren Hauptaufgabe ist eine Stärke geworden?“ Alexander Ruis: „Das kann man so sagen. QPLIX ist das System, das alles kann, bis hin zur Belieferung von Steuerberatern mit den relevanten Daten. Aber das Ganze hat noch einen weiteren Aspekt: Family Offices sind oft kleine Einheiten und QPLIX ist ein komplett gehostetes System. Das war zum Zeitpunkt unserer Entscheidung auch ein wichtiges Argument, weil wir damals noch auf den Servern unserer Schwestergesellschaft gelebt haben. So konnten wir relativ einfach auf die Infrastruktur von QPLIX umziehen und benötigen keine eigenen Server oder eigene IT-Spezialisten. Die Wartung, der Service, die Sicherheit: Wenn ich von QPLIX als Komplettlösung spreche, schließt das auch die Infrastruktur mit ein. Die Daten unserer Kunden sind sprichwörtlich in den besten Händen – auch phy- sisch. Und QPLIX skaliert sehr gut, nicht nur bei den Funktionalitäten, sondern auch bei der Hardware. Wir konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenz.“ QPLIX: „Die Vermögenssteuerung?“ Alexander Ruis: „Exakt. Ich komme aus der Vermögenscontrolling-Welt. Und ich halte mich an klare Regeln: Vermögensanlage braucht Transparenz. Transparenz kommt vom IT-System. Das Controlling, das ich schnell und transparent aus dem System bekomme, resultiert in Disziplin. Konkret: Wir nutzen immer mehr Schnittstellen rein in unser System, beispielsweise von den Depotbanken. Und Schnittstellen raus: beispielsweise zum Steuerberater eines Kunden. QPLIX ist für uns der Dreh- und Angelpunkt der Steuerung der Vermögen unserer Kunden: durch Transparenz und Disziplin. In letzter Konsequenz ist die Transparenz die notwendige Basis für die richtigen Entscheidungen bezüglich der strategischen Entscheidungen bei der Entwicklung der Kundenvermögen. Und genau darum geht es.“ QPLIX: „Worin zeigt sich diese Disziplin?“ Alexander Ruis: „Wir vereinbaren klare Ziele mit unseren Kunden und den zustän- digen Asset-Managern. Disziplin heißt dementsprechend: Machen wir auch das, was wir zuvor vereinbart haben? Eine Strategie ist zunächst einmal ein theoreti- sches Konstrukt, das dann im Alltag mit Leben gefüllt werden muss. Ein Beispiel: Man muss gerade in Krisenzeiten aufpassen, dass man keine Fehler macht. Si- cherstellen, dass die Strategie sauber umgesetzt wird. Bei uns gilt deshalb zum Beispiel der Grundsatz: Wer ein Vermögen managt, controlled nicht – und umge- kehrt. Oft bedeutet Disziplin aber auch: Selbstschutz: Nicht aus dem momenta- nen Impuls wie einem Börsenhoch zu viel Risiko eingehen. Oder, oft noch gefährlicher: in der Krise, etwa einem Börsenabschwung oder einer aktuellen Krise, Märkte voreilig verlassen aus Panik – denn so nehme ich den Abschwung, und nur den Abschwung, voll mit.“ QPLIX: „Also die langfristige Strategie, die zu den Plänen des Kunden passt, gegen kurzfristige Schwankungen verteidigen?“ Alexander Ruis: „Genau. Unsere Aufgabe ist es, darauf hinzuarbeiten, was langfri- stig das Beste ist für den jeweiligen Kunden. Die Basis ist der Vermögenserhalt nach Kosten, Steuern, Inflation. Das müssen wir immer sicherstellen. Und dafür darf es keine Black-boxes oder blinde Flecken geben im Portfolio. Und das schaffe ich nur mit Transparenz und Disziplin.“ Danke fürs Gespräch. Vermögensbetreuungs-Kultur | SK Family Office SK Family Office www.sk-fo.de Poststraße 3 . 76137 Karlsruhe T: +49 (721) 605 604-0 . E: fo@sk-fo.de 58Fotos Samuel Mindermann 59Architektur-Kultur | SPIRIT Home GmbH Spirit Home, inspiriert von der Schwarzwaldtanne Living Home – 10 m Durchmesser Fotos: Olivia JunkerRomantic Home – 6 m Durchmesser Living Home – 10 m Durchmesser Was braucht es, damit wir uns heimisch fühlen? Diese Frage begleitet Isabel Schmid, Gründerin der SPIRIT Home GmbH, bei jedem Projekt. Ihre Antwort ist klar: Reduktion auf das Wesentliche, klare Gestaltung, ehrliche Materialien und eine Bauweise im Einklang mit der Umgebung. „Ich glaube an Architektur, die berührt, nicht durch Größe, sondern durch Charakter.“ Im Frühjahr 2025 gründete Isabel Schmid das Unternehmen SPIRIT Home GmbH im Schwarz- wald. Mit 28 Jahren, als Junior-Architektin, übernahm sie die innovative Grundidee des er- fahrenen Entwicklers und Erfinders Dieter Junker. Mit frischem Fokus bringt sie diese kraftvoll voran. Ausbildung, Studium, Praxis – von ihrer Zeit als Bauzeichnerin über wertvolle Berufserfahrungen, unter anderem im elterlichen Planungsbüro innovativSCHMID, bis hin zum erfolgreich abge- schlossenen Architekturstudium an der HTWG Konstanz. Sie bringt das nötige Rüstzeug mit: Bo- denständigkeit, architektonisches Feingefühl und unternehmerische Weitsicht. Weniger Standard, mehr Individualität Spirit Home kreiert Räume, die durch Wohlfühl- charakter überzeugen. Sie laden dazu ein, bewusster zu leben – frei, reduziert, verbunden mit dem, was wirklich zählt. Für Menschen, die Natur und architektonische Klarheit schätzen. Alles aus einer Hand. Spirit Home begleitet zuverlässig von der ersten Planungsphase bis zur Fertigstellung. Die Ausfüh- rung übernehmen erfahrene Handwerksbetriebe. Unterstützt werden die Projekte durch ein ausge- wähltes Netzwerk spezialisierter Fachpartner, die gemeinsam einen reibungslosen und erfolgrei- chen Projektabschluss sichern.62 Klarer Ablauf, volle Transparenz 1. Beauftragung:Sie wählen die Ausführung und Ausstattung, die zu Ihnen passt. 2. Bestätigung:Wir erstellen eine verbindliche Baubeschreibung inklusive Preis, Liefertermin und Zah- lungsmodalitäten. 3. Umsetzung: Die Handwerksbetriebe ferti- gen und montieren im Auftrag von Spirit Home. 4. Abwicklung: Eine Rechnung, ein Ansprech- partner. Kein zusätzlicher Auf- wand. Orte zum Ankommen Ob Rückzugsort, Ferienhaus, Atelier oder vollwer- tiges Zuhause – SpiritHome schafft Räume, die sich anpassen. Was alle Entwürfe verbindet, ist ein klarer architektonischer Gedanke: nachhaltige Materialien, flexible Nutzung, keine gestalteri- schen Kompromisse. Dafür: Atmosphäre, Licht- führung und Geborgenheit. „Viele Menschen suchen heute ein Zuhause, das nicht überfordert, sondern passt – zu ihrem Leben, ihrem Budget und der Welt, in der wir leben.“ Die Formensprache der Spirit Homes ist redu- ziert, funktional und emotional zugleich. Licht- durchflutete Räume, langlebiges Holz und klare Linien – inspiriert von der Schwarzwaldtanne und der Landschaft des Schwarzwalds. So entstehen Gebäude, die sich zurücknehmen, um den Men- schen und der Natur Raum zu geben. In einer Zeit, in der viele Wohnträume an Bürokra- tie, Komplexität oder Budget scheitern, schafft Spirit Home neue Perspektiven – für Privatperso- nen, Kommunen und Unternehmer:innen. Auch Ferienanlagen, Themenparks und Hotels finden hier neue Wege, um einzigartige Unterkunfts- optionen zu realisieren. „Wir wollen es unseren Kundinnen und Kunden so einfach wie möglich machen, ihr eigenes Stück Lebensqualität zu verwirklichen.“ Ein Spirit Home ist kein Haus von der Stange. Es ist ein Ort, an dem man nicht nur wohnt – sondern ankommt. Living Home - 10 m DurchmesserRomantic Home - 6 m Durchmesser ISABEL SCHMID Junior-Architektin, Geschäftsführerin und Gründerin der SPIRIT Home GmbH Fotos: Olivia Junker 62Architektur-Kultur | SPIRIT Home GmbH SPIRIT Home GmbH www.spirit-home.com Bruno-Lenz-Straße 13 . 77716 Haslach i. K. T: +49 (176) 30 44 71 16 . E: info@spirit-home.com Living Home - 10 m Durchmesser Ein völlig neues Erholungs- und Wohlfühlkonzept für Wohn- und Ferienanlagen, Themenparks und Hotels …64 Energie-Kultur | Bundesverband Kalte Wärmenetze e. V. Kalte Wärmenetze bieten eine vielversprechende Technologie. Sie ermöglichen eine klimaneutrale, dezentrale, bezahlbare und nachhaltige Wärmeversorgung und eine Schlüsselkomponente für die Wärmewende. 6465 Herr Schmid, kommt die neue Wärme tatsächlich „kalt“? Ja, das klingt im ersten Moment widersprüchlich, ist aber genau das Prinzip hinter unseren innovativen Systemen. Wir sprechen von „kalter Nahwärme“, weil das Wärmeträgermedium in den Leitungen mit sehr niedrigen Tempera- turen zirkuliert – meist zwischen zehn und zwölf Grad Celsius, also genau jener Temperatur, die im Erdreich ganzjährig konstant herrscht. Die eigentliche Heizwärme entsteht erst direkt im Gebäude: Dort entziehen Wärmepumpen dieser „kalten“ Energie das Potenzial und heben sie auf das benötigte Tempe- raturniveau an – für Heizung und Warmwasser. Was genau steckt hinter diesem Begriff „kaltes Wärmenetz“? Ein kaltes Wärmenetz – auch bekannt als Anergienetz, Wärmenetz der fünften Generation (5GDHC) oder LowEx-Netz – ist ein innovatives, bereits erprobtes Konzept zur Wärme- und Kälteversorgung von Gebäuden. Im Kern geht es darum, Energie aus verschiedenen erneuerbaren Quellen zu nutzen: aus dem Erdreich, der Umgebungsluft, Gewässern wie Flüssen oder Seen sowie aus Abwärme – etwa aus Abwasser oder Rechenzentren. Das System funktioniert in beide Richtungen: Im Winter liefert es Wärme, im Sommer ermöglicht es passives Kühlen, sogenanntes „Free Cooling“. Dabei wird die Wärme, die im Sommer aus den Gebäuden aufgenommen wird, wieder ins Erdreich zurückgeführt – das regeneriert das Erdsondenfeld für den kommenden Winter. Dieses Prinzip funktioniert über Wärmetauscher und eine Glykollösung in einem geschlossenen Kreislauf, der CO₂-neutral arbeitet. Zusätzlich können Speichersysteme wie Eisspeicher integriert werden, die beim Gefrieren von Wasser Energie speichern. Kalte Wärmenetze stehen für eine neue Generation nachhaltiger Infrastruk- tur: Sie sind flexibel, bidirektional, erneuerbar, dezentral, resilient, kosteneffi- zient und bürgernah. Warum sind kalte Wärmenetze aus Ihrer Sicht die Zukunft? Sie sind eine Schlüsseltechnologie für die Wärmewende – aus mehreren Grün- den: Zum einen ermöglichen sie den vollständigen Verzicht auf fossile Brenn- stoffe. Der Wärmesektor macht rund die Hälfte des deutschen Energiever- brauchs aus. Kalte Wärmenetze leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung und zur angestrebten Klimaneutralität bis 2045. Auch wirtschaftlich sind sie attraktiv. Der Investitionsaufwand ist im Vergleich zu klassischen Nahwärmenetzen deutlich geringer, weil die Leitungen nicht aufwendig gedämmt werden müssen. Die Kosten lassen sich außerdem flexi- bel auf den Grundstückspreis oder über einfache Nutzungsgebühren umlegen – ein komplexes Zählsystem pro Haushalt entfällt. Ein weiteres Plus: Die Netze liefern das ganze Jahr über Nutzen, weil sie so- wohl heizen als auch kühlen können. Das senkt die Betriebskosten deutlich, da Wärmepumpen dezentral und sehr effizient arbeiten. Hinzu kommen Flexibilität und Skalierbarkeit. Kalte Wärmenetze eignen sich ideal für Neubaugebiete, lassen sich aber auch schrittweise erweitern und sogar für Sanierungsprojekte im Bestand einsetzen – zum Beispiel über Au- ßenwandheizungen. Durch die dezentrale Energieerzeugung können sie sehr genau auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Gebäudes reagieren. Ein oft unterschätzter Vorteil: Diese Netze helfen beim Ausgleich im Strom- netz. Sie können Schwankungen der Stromproduktion aus Wind- und Solaran- lagen ausgleichen. Nicht zuletzt wächst die Akzeptanz in den Kommunen. Schon heute gibt es in Deutschland mindestens 50 kalte Nahwärmenetze, rund 350 weitere sind in Planung. Im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung werden sie zunehmend als zentrale Bausteine berücksichtigt. Welche Rolle übernimmt der BVKW in diesem Prozess? Der Bundesverband Kalte Wärmenetze (BVKW) wurde als gemeinnützige Organisation gegründet. Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für kalte Wärmenetze in Deutschland. Unser Ziel ist klar: Wir wollen den flächende- ckenden Ausbau dieser Netze vorantreiben und damit eine klimaneutrale Wärmeversorgung Wirklichkeit werden lassen. Unsere Arbeit beruht auf drei Säulen: Erstens: Wir befähigen und qualifizieren – etwa Kommunen, Energieversorger, Planungsbüros, Bauträger und politische Entscheider. Wir vermitteln Know- how, stellen Werkzeuge zur Verfügung, entwickeln Standards, erarbeiten modulare Schulungsangebote und sorgen dafür, dass alle Akteure die gleiche Sprache sprechen. Arnold Schmid, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalte Wärmenetze e.V. ist durch und durch treibende Kraft zur Etablie- rung der leisen Revolution unter unseren Füßen. In der Etablierung der „Kalten Wärmenetze“ sieht er den Schlüssel zur klimaneutralen Wärmeversorgung. Hiermit kann nach seinen Berechnungen Deutschland die gewaltige Herausforderung der Wärmewende ange- hen und lösen. Fast die Hälfte des gesamten Energieverbrauchs ent- fällt auf Heizung und Warmwasser – bisher meist gedeckt durch fossile Brennstoffe. Doch es gibt eine vielversprechende Alternati- ve:Kalte Wärmenetze. Diese kaum bekannte, aber hochinnovative Technologie bildet die Grundlage für eine neue, nachhaltige Energiein- frastruktur in Städten und Gemeinden – effizient, regenerativ und gemeinschaftlich getragen, für eine selbstbestimmte und resiliente Wärmeversorgung in ganz Deutschland und Europa und somit für unsere Zukunft. 6566 Zweitens: Wir vernetzen und vermitteln. Als Dachorganisation bringen wir bestehende Akteure zusammen, fördern den Austausch in Arbeitsgruppen und unterstützen die Bildung von Konsortien für konkrete Projekte – von der Planung bis zur Forschung. Ziel ist eine lebendige Community, die den Wissen- stransfer stärkt. Drittens: Wir gestalten politische Rahmenbedingungen aktiv mit. Wir beob- achten Gesetzgebungsverfahren, bringen Stellungnahmen ein und setzen uns im Dialog mit der Politik für verlässliche, langfristige Regeln ein, die den Aus- bau beschleunigen. Unser Anspruch ist es, kalte Wärmenetze als Standardlö- sung der kommunalen Infrastruktur zu etablieren. Herr Schmid, welche Rolle haben Sie im Bundesverband Kalte Wärmenet- ze e.V. und wer gehört zu ihrem Team? Als 1. Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalte Wärmenetze e.V. und Inhaber der innovativSCHMID sowie der HIELOsystems ist es mein Ziel, die kalten Wärmenetze als unverzichtbaren Bestandteil einer klimaneutra- len Wärmeversorgung in Deutschland zu etablieren. Ich bin überzeugt: Die Wärmewende braucht nicht nur innovative Technologien, sondern vor allem Menschen, die mit Fachwissen und Erfahrung aber auch mit Mut und Überzeu- gung handeln. Unser Team im Verband ist genau so aufgestellt. Roman Wußler, Ingenieur für Elektrotechnik, bringt als Referent des Vorstands wertvolle Praxiserfahrung und frische Impulse in unsere strategische und operative Arbeit. Amir Giebel ist unser Geschäftsführer und bringt als Umweltingenieur, Startup-Gründer im Construction-Tech-Bereich sowie mit seiner Expertise im Innovationsma- nagement die besten Voraussetzungen mit, um den Verband modern, effizient und zukunftsorientiert aufzubauen. Besonders stolz bin ich auf die Expertise, die wir in unseren Beiräten bündeln. Prof. Thomas Giel von der Hochschule Mainz, Mitglied unseres Wissenschaftli- chen Beirats, zählt zu den führenden Köpfen im Bereich der kalten Nahwärme in Deutschland. Mit seinem fundierten Wissen aus über 40 wissenschaftlich begleiteten Projekten bringt er wertvolle Praxiserfahrung in unsere Verbands- arbeit ein. Ebenfalls im Wissenschaftlichen Beirat unterstützt uns Prof. Marco Braun von der Hochschule Karlsruhe. Er leitet die Forschungsgruppe Energie- systemanalyse (ESA) und entwickelt präzise Betriebssimulationen, die für die Effizienz und Skalierbarkeit kalter Wärmenetze entscheidend sind. Unser Kompetenzbeirat verstärkt die Brücke zur Praxis: Matthias Goebel von Stiebel Eltron bringt über 30 Jahre Branchenerfahrung mit und sorgt dafür, dass unsere Konzepte nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich trag- fähig sind. Kathrin Kubny von Pro Energy Consult begleitet Stadtwerke und Energieversorger bei der Transformation ihrer Vertriebs- und Geschäftspro- zesse und bringt dabei ihre umfassende Erfahrung in der Energiebranche ein. Uns ist bewusst, dass die Herausforderungen der Wärmewende nur im Schul- terschluss bewältigt werden können. Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Bundesverband Wärmepumpe, dem Bundesverband Geothermie und dem vedec eine strategische Allianz gegründet. Jeder Verband bringt seine spe- zifische Stärke ein – von der regenerativen Energiequelle über die effiziente Verteilung bis hin zur intelligenten Energiebereitstellung im Gebäude. Diese Allianz ermöglicht uns, entlang der gesamten Wertschöpfungskette Synergi- en zu schaffen und mit gebündelter Fachkompetenz die Transformation der Wärmeversorgung entscheidend zu beschleunigen. Was möchten Sie mit der Wärmenetz-Offensive „KWN25“ erreichen? Mit der „KWN25“, unserer kalten Wärmenetz-Offensive 2025, wollen wir die systematische Verbreitung kalter Wärmenetze in Deutschland vorantreiben und sie zur Standardlösung in der kommunalen Wärmeversorgung machen. Dabei verfolgen wir drei Hauptziele: _ Erstens wollen wir Kommunen flächendeckend dazu befähigen, kalte Wär- menetze als Standard umzusetzen. _ Zweitens geht es darum, kalte Wärmenetze regulatorisch, technisch und wirtschaftlich als Norm zu verankern. _ Drittens schaffen wir die politischen und finanziellen Rahmenbedingungen, die eine Umsetzung ermöglichen, anstatt sie zu blockieren. Unser Vorgehen stützt sich auf fünf strategische Säulen: _ Wir setzen auf Qualifikation und befähigen Kommunen, die Wärmewende selbst in die Hand zu nehmen. _ Wir nutzen Digitalisierung und Daten, um Unsicherheiten zu minimieren und Planungssicherheit zu schaffen. _ Wir fördern Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen allen Akteuren – von Kommunen über Energieversorger bis hin zu Bürgern und Wohnungs- wirtschaft. _ Wir entwickeln tragfähige Geschäftsmodelle und sorgen für stabile Förder- strukturen, um den Sprung vom Pilotprojekt zum Standard zu schaffen. _ Und wir setzen uns für eine gesetzliche Verankerung kalter Wärmenetze als Pflichtinfrastruktur ein, um sie fest im Energiesystem zu etablieren. Ein Beispiel für ein gelungenes Projekt ist das Quartier in Gutach-Bleibach. Was macht es so besonders? Das Projekt in Gutach-Bleibach zeigt eindrucksvoll, wie innovative Architektur und der Mut zu neuen Konzepten Hand in Hand gehen. Es ist bereits unser zweites Projekt dieser Art – nach einem Pilotprojekt in Fischerbach, das ich selbst mitentwickelt habe. In Gutach-Bleibach werden derzeit 38 Ein- und Zweifamilienhäuser sowie eine Seniorenwohnanlage an das bidirektionale kalte Wärmenetz angeschlossen. Das Besondere an diesem Projekt: Die Technik ist ausgereift. Das System ist CO₂-neutral, nutzt vielfältige Energiequellen wie Erdreich und Solarenergie und setzt zusätzlich auf einen Eisspeicher, der die Energie zwischen den Jahreszeiten ausgleicht. Wir denken auch an die Vernetzung von Sektoren: In Zukunft sollen auch Gewerbe- und Industriebetriebe eingebunden werden, sodass überschüssige Wärme aus der Industrie ins Netz eingespeist werden kann. Besonders wichtig ist uns der Gemeinschaftsgedanke: Die Zusammenarbeit mit lokalen Partnern – wie der Firma Uma und der Gemeinde Fischerbach – war entscheidend für den Erfolg. Wir machen keine „08/15-Projekte“, sondern haben stets die Nachhaltigkeit im Blick. Architektur und Energie müssen zukünftig immer zusammen gedacht werden. Welches Fazit ziehen Sie für die Zukunft? Die Dringlichkeit der Wärmewende ist unbestreitbar, und kalte Wärmenetze bieten hier einen konkreten und praktikablen Lösungsansatz. Meine Überzeu- gung ist, dass wir in manchen Bereichen Quantensprünge machen müssen. Wenn jeder sich ausruht und nichts tut, dann passiert im Großen auch nichts. Es wäre auch langweilig, immer nur die ausgetretenen Wege zu gehen. Der BVKW positioniert sich als zentraler Ermöglicher, Koordinator und Treiber für die erfolgreiche Transformation des Wärmesektors in Deutschland und perspektivisch auch in ganz Europa. Unsere Vision ist ein klimaneutrales, dezentrales und bezahlbares Energiesystem, in dem kalte Wärmenetze als Schlüsseltechnologie eine zentrale Rolle spielen. Es geht darum, dass jede Kommune die Möglichkeit und die Mittel hat, ihre Wärmeversorgung selbstbestimmt und nachhaltig mit kalten Wärmenetzen als Fundament zu gestalten. Nur durch die konsequente, breite Umsetzung in Städten, Gemeinden und Quartieren können wir die Klimaziele der Bundes- regierung und der EU erreichen. Wir möchten Gemeinden und Kommunen als zentrale Akteure der Wärmewende befähigen und unterstützen, kalte Wärme- netze konkret zu planen, zu finanzieren und umzusetzen. „Ich lade Sie ein: Werden Sie Teil dieser Bewegung!“ 6667 Energie-Kultur | Bundesverband Kalte Wärmenetze e. V. ARNOLD SCHMID Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Kalte Wärmenetze e.V. AMIR GIEBEL Geschäftsführer des Bundesver- bands Kalte Wärmenetze e.V. Bundesverband Kalte Wärmenetze e.V. Vertreten durch innovativSchmid www.innovativ-schmid.de Bruno-Lenz-Str. 13 . 77716 Haslach i.K. T: +49 (163) 7771619 . E: arnold.schmid@innovativ-schmid.de 67Next >