< Previous060Nein. Wir können ja gerne über Geld sprechen, aber bitte nicht zu einseitig. Das ist ja nicht unwichtig, aber beim Viktualienmarkt geht es vor allem um etwas ganz anderes. Und zwar? Das Flair. Das Gefühl. Dieser, wie soll ich sagen, ganz besondere Schmelz. Der Markt ist ein schützenswertes Biotop. Einem Marktmuffel wie Ihnen ist das natürlich schwer klarzumachen. Machen Sie nur weiter! Ich, und weiß Gott nicht nur ich, liebe dieses Gefühl, wenn man über den Markt schlendert. Und dieses Gefühl entsteht nur deshalb, weil der Markt der Lebensinhalt der Standbesitzer ist. Denen geht es eben nicht ums schnelle Geldverdienen. Die fühlen sich ihrem Stand, der zumeist schon lange in Familienbesitz ist, und dem Markt zutiefst verpflichtet. Das Lebensgefühl München fängt doch erst an, wenn man über den Markt gehen kann. Am Nachbartisch, vor einer Tasse Kaffee, eine ältere Dame im braunen Rollkragenpullover. Sie lehnt sich nach vorne: „Entschuldigen Sie bitte, ich will mich nicht einmischen, aber ich habe Sie ein bisschen belauscht, ich höre halt einfach sehr gut. Was Sie gesagt haben, also da haben Sie völlig Recht. Wenn mein Mann und ich nach München kommen: Immer gehen wir über den Markt. Sonst fehlt uns was. Ich habe hier bestimmte Stände, an denen ich seit Jahr und Tag einkaufe. Also, das wollte ich nur mal gesagt haben. „ Lehnt sich zurück, rührt im Kaffee. Elke Fett: Sehen Sie, das macht den Markt aus, aber diese Tradition ist in Gefahr. Wieso? Die Händler des Marktes haben keinen Mietvertrag, sondern eine sogenannte Zuweisung, die in der Regel auf Lebenszeit gilt und vererbt werden kann. Wenn es, wie sich das so einige Spezl und Politiker in München wünschen, nur noch Pachtverträge gäbe, die auf fünf Jahre befristet sind, würde das den Markt von innen heraus aushöhlen. Inwiefern? Weil sich dann auf dem Areal Großinvestoren und Filialbetriebe breit- machen würden, und bei denen regiert eine ganz andere Wertigkeit. Ein Familienbetrieb will etwas langfristig für seine Kinder und Enkel erhalten, ein anonymer Investor schaut nur auf die aktuelle Rendite. Und sobald der Umsatz nicht stimmt, tauscht er seine Filialleiter aus oder zieht sich zurück. Der Markt darf aber nicht austauschbar werden. Das alte, Beständige, das ist das Gute, denn es schafft erst die ganz besondere Atmosphäre. Werben Sie auch deshalb dafür, dass der Markt Weltkulturerbe werden soll? Ja, wir wollen Bestandsschutz – und der würde sich eben auch bis hin zu den Standrechten erstrecken. Das wäre ein wirksamer Schutz gegen Spezlwirtschaft und Profitgier. Aber ein Markt lebt auch von seiner Dynamik, von neuen Händlern, von Umbauten und Modernisierungen. Wie soll das gehen mit einem Weltkulturerbe, bei dem kleinste Veränderungen untersagt sind? Es werden doch laufend Stände aufgegeben und an Jüngere vergeben. Kennen Sie den Kartoffel-Stand? Zwei junge Leute, super machen die das. Und eine Eisdiele auf dem Markt ist nötig, ein Stand mit tollen Torten und Süßigkeiten ebenfalls. Es kommt laufend Neues dazu. Und fangen Sie jetzt bitte nicht mit den öffentlichen Toiletten an. Natürlich brauchen wir Toiletten! Das alles geht auch, wenn wir Welt- kulturerbe sind. Kritiker werfen Ihnen vor, Sie hätten sich verrannt. Wissen Sie, es gibt immer Kritiker, die dies und das meinen. Alles, was auf und um den Markt herum passiert, ist hoch politisch. Und viele spielen dabei nicht mit offenen Karten. Ich tue das und ich weiß die Mehrheit der Standlbesitzer hinter mir. Nur das zählt für mich. Was machen Sie, wenn der Markt kein Weltkulturerbe wird? Oh, das klappt, glauben Sie mir! Ich gebe nicht so schnell auf. Man braucht einen langen Atem und den habe ich. Der Markt ist wirklich Ihr Ein und Alles, oder? Als ich vor fast 20 Jahren und nach zwei gescheiterten Ehen meinen Stand aufmachte, da war ich 50. Hier begann mein neues Leben, hier habe ich meine Mitte gefunden. Aber missverstehen Sie mich bitte nicht: Ich führte auch vorher ein gutes Leben – nur, irgendetwas fehlte, das war mir immer bewusst. Heute bin ich der Markt, durch und durch, er erfüllt mich. Meinen Ex-Gatten müsste ich heute eigentlich Dankes- briefe schreiben! Interview | Elke fett 061Dental-Kultur | Dr. Heidi Orbeck Foto: Bodo Mertoglu 062063 Dr. HeidiOrbeck Kieferorthopädin www.orbeck.de Sendlinger-Tor-Platz 8 80336 München T: +49 (89) 593333 kfo@orbeck.de 063Wein-Kultur | BERGWEIN BERGWEIN www.bergwein.com Wein aus Südtirol am Gärtnerplatz Corneliusstraße 18 80469 München T: +49 (89) 20206808 Öffnungszeiten Dienstag–Freitag 12–20 Uhr Samstag 10–18 Uhr Bei BERGWEIN präsentieren wir Ihnen ausgesuchte Südtiroler Weine von 31 Weingütern aus dem Eisacktal, Vinschgau, Etschtal, Bozen, Überetsch und dem Unterland. Wir freuen uns auf Sie. Foto : Norbert Herold 064Wolf-Dieter Böttcher www.stillstars.com 065Warum nennen wir uns eigentlich „Zur Dritten Dimension“? Der Name mag für ein Highend Hifi-Geschäft überraschend klingen und vielleicht auch ein wenig seltsam, er hat aber natürlich einen tieferen Sinn: Denn nichts lässt uns leiden schaftliche Akustik-Gourmets mehr leiden als Hifi-Anlagen, die Klänge viel zu flächig, eben zweidimensional abbilden. Unsere Passion ist es, unseren Kunden Geräte zu empfehlen, die wunderbar plastische Klanglandschaften entstehen lassen. Feingliedrige Welten mit Bergen, Tälern, Seen, Wäldern aus filigranen Frequenzen. Akustische Räume, so faszinierend und vielschichtig wie ein fantastisches Gemälde. Deshalb ist unser Klang-Kultur | 3. Dimension Foto: Norbert Herold 0663. Dimension Hochwertige Hifi und HiEnd Anlagen www.zurdrittendimension.de Heimeranstraße 68 80339 München T: +49 (89) 54034323 Dienstag–Freitag 13–19 Uhr Samstag 10–15 Uhr Termine nach Vereinbarung Hinein in die dritte Dimension der Akustik! Das und noch viel mehr erzählen wir Ihnen übrigens sehr gerne bei einer Tasse Milchcafe oder einem Cappucino aus unserer hervorragenden M32 LaCimbali, natürlich nur mit feinem Caffé Fausto. Ach, wo wir gerade so nett plaudern: Unser selbst entwickelter Röh renverstärker Monaco von unserer eigenen Highend-Marke Westend Audio Systems ist gerade Referenzgerät beim Hifi- Fachblatt „Audio“ geworden. Und schon können wir Ihnen noch eine neue Dimension des Klangs anbieten. Hören Sie unbedingt bald mal rein bei uns. 067Genuss-Kultur | sissi sissi Tagescafé und Bar www.cafe-sissi.de Nördliche Hauptstraße 35 83700 Rottach-Egern am Tegernsee T: +49 (8022) 6649725 servus@cafe-sissi.de Eine echte Geschmacksache. Mit gutem Geschmack ist es ganz einfach: Man nehme von allem nur das Beste. Oscar Wilde Das sehen wir genauso und möchten Ihnen, unseren Gästen, auch nur das Beste vom Besten bieten. Und das Beste ist oft das Einfache, das Unverfälschte. Wir möchten uns auf die Essenz guten Geschmacks zurückbesinnen und Ihnen den Luxus des puren Genusses der einfachen und ursprünglichen Dinge bieten. Im Mittelpunkt unseres kulinarischen Konzepts steht daher das Qualitätsversprechen. Durch die enge Kooperation mit einheimischen Lieferanten und Herstellern sowie durch die Hochwertigkeit und Frische der verarbeiteten Produkte wird eine einfache, gute Küche garantiert. Die angebotenen Speisen werden bevorzugt aus regionalen und saisonalen Zutaten zubereitet. Zudem greifen wir, wann immer es möglich ist, gerne auf hochwertige Bio-Produkte zurück. Die Speisekarte ist klein und fein – unser Motto: Qualität statt Quantität. Katrin und Julian Siebach freuen sich auf Ihren Besuch. Kommen Sie vorbei – bleiben Sie. 068Möbel-Kultur | Thomas Kandler Moebel thomas kandler moebel Moebel / Räume / Konzepte www.thomaskandler.de Ringseisstraße 4 RGB 80337 München T: +49 (89) 53 84 97 66 info@thomaskandler.de 069Next >