< Previous88 Holzer Holzer Druck und Medien www.druckerei-holzer.de Fridolin-Holzer-Straße 22+24 88171 Weiler im Allgäu T: +49 (8387) 3990 Drucken aus Leidenschaft Druck-Kultur | Holzer 100908070605040302010 Da sagen wir herzlichen Dank, auch für das Gespräch. Auch diese aktuelle Ausgabe hat wieder Holzer Druck und Medien für uns gedruckt. Nach mittlerweile jahrelanger toller Zusammenarbeit ist nun Zeit für einen Austausch mit Klaus Huber, einem der beiden Geschäftsführer: Herr Huber, was zeichnet Sie als Druckerei aus? Unsere Druckerei zeichnet vor allem die Menschlichkeit aus. Die Fluktuation in unserem Hause ist sehr gering und wir haben viele, sehr gut ausgebildete und langjährige Mitarbeiter. Ein guter und intensiver Kundenkontakt durch unsere Kundenberater ist uns sehr wichtig. Wir sind flexibel und passen uns den Wün- schen unserer Kunden an. Außerdem haben wir einen absolut der Zeit angepassten hochmodernen Maschi- nenpark, um die beste Qualität für unsere Kunden zu liefern. Somit erzielen wir auch eine gute Preiskalkulation für unsere Kunden. Wie hat sich das Druck-Gewerbe in den letzten Jahren verändert? Das Druck-Gewerbe hat sich insofern geändert, dass es einen sehr hohen Wett- bewerbsdruck gibt, dem schon einige Druckereien in den letzten Jahren zum Opfer gefallen sind. Der Druck konsolidiert sich weiter, aber es entstehen auch Chancen wie z.B. der LED-UV-Druck oder auch der Digitaldruck. Dieser Bereich hat dem Markt neue Perspektiven gegeben. Wie sieht die momentane Situation für Sie als Druckerei aus, und wie gehen Sie mit dieser um? Die momentane Situation ist natürlich, wie in fast allen Branchen, nicht ganz einfach für uns. Wir haben einen Einbruch von circa 50 Prozent der Aufträge und ein Ende ist noch nicht absehbar. Wie für andere Unternehmen auch, ist das Kurzarbeitergeld im Moment das wichtigste Hilfsmittel. Was geben Sie Ihren Mitarbeitern mit auf den Weg durch diese Zeit? Ich empfinde große Dankbarkeit gegenüber unseren Mitarbeitern. Trotz der Einschränkungen ziehen alle am gleichen Strang. Es wird eine Zeit nach Corona geben und ich hoffe, wir können die positiven Dinge, die wir in der letzten Zeit gelernt haben, auch zukünftig anwenden. Was haben Sie in dieser außergewöhnlichen Situation gerade als besonders wertvoll erfahren? Ich habe erfahren, dass Kunden nicht nur Kunden sind, sondern oft auch Freunde. Was bedeutet für Sie Qualität? Für mich bedeutet Qualität die absolute Kundenzufriedenheit und zwar angefan- gen von der Beratung über die Produktion bis hin zur Auslieferung. Sie unterstützen als RoC-Pate finanziell unsere neue LUST AUF GUT-Ausgabe. Was hat Sie dazu bewogen? Wir möchten die Branchen, die am meisten unter der Corona-Situation in unse- rer Region leiden, wie z.B. Händler, Gastronomie, Hotellerie, gerne helfen und einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass es für sie bald wieder bergauf geht. Ganz nach dem Motto: „Zusammenhalten!“REPUBLICOFCULTURE |Allgäu-Bodensee und drum herum | 174 Qualität ohne Grenzen DE www.lust-auf-gut.de REPUBLIC OF CULTURE Allgäu, Bodensee und drum herum | 174 LUST AUF GUT90 Kunst, das sind nicht nur schöne Bilder! Kunst beschäftigt sich auch mit Ver- gangenheit und Gegenwart und stellt entsprechende Fragen. Der Kunstverein Marktoberdorf will als Mittler einen vielfältigen Dialog anregen, der Markt- oberdorf zu einer Stadt des Miteinander-Erlebens und -Diskutierens macht. Dazu dienen Ausstellungen, Workshops, Werkstattgespräche und vieles mehr. Ein besonderes Anliegen des Kunstvereins ist die Heranführung von Kindern und Jugendlichen an Kunst, Kultur und Kreativität. Ab dem 9. Juli 2020 präsentiert der Kunstverein in Marktoberdorf WERK RAUM THIEL. Der Stuttgarter Künstler Wolfgang Thiel ist in vielen Bereichen zu Hause. Er ist Maler, Bildhauer, Bühnenbildner, Skulpteur, Keramiker, Designer, Raumge- stalter, Gartenarchitekt. Die Reihe ließe sich beinahe unendlich fortsetzen. In Zeiten wie diesen haben sich der Künstler und der Kunstverein Marktoberdorf ein ganz besonderes Konzept ausgedacht: eine Kunstausstellung im öffentlichen Raum. So kommt der Betrachter nicht ins Museum, sondern die Kunst kommt zu ihm, ohne Maske und Mindestabstand. In der ganzen Innenstadt von Marktoberdorf, in Schaufenstern ausgewählter Geschäfte sowie im Vorhof und im Garten des Künstlerhauses werden Bilder, Skizzen, Entwürfe und Skulpturen von Wolfgang Thiel zu sehen und zu erleben sein. Seien Sie neugierig! Wolfgang Thiel ist einer jener wichtigen figurativen Vertreter Süddeutschlands, die die Tradition farbig gefasster Skulptur in unsere Gegenwart zu übersetzen verstehen. Sein experimenteller Umgang mit den verschiedenen Genres und Materialien hat den Charakter eines Forschungslabors. Wobei er mit Materialien in besonderer Einfühlung umzugehen weiß. Wesentlich in seinen vielseitigen Arbeiten ist immer der Aspekt des Spielerischen, das sich in allen seinen Werk- gruppen deutlich zeigt, bei welchen er mit den unterschiedlichen Materialvorga- ben immer den figurativen Gehalt herausarbeitet. Der WERK RAUM THIEL wird vom Kunstverein Marktoberdorf veranstaltet und finanziert. Öffnungszeiten von Vorhof und Garten des Künstlerhauses: 15 –18 UhrDi, Mi, Do, Fr 14 –18 UhrSa + So Wolfgang Thiel ist einer jener wichtigen figurativen Vertreter Süddeutschlands, der die Tradition farbig gefasster Skulptur in unsere Gegenwart zu übersetzen versteht. WERK RAUM THIEL91 Kunstverein Marktoberdorf www.kunstverein-marktoberdorf.de Poststraße 9 87616 Marktoberdorf T: +49 (8342) 705 12 23 Kunst-Kultur | Kunstverein Marktoberdorf92 Mut-Kultur | Emilia Füreder, Schülerin Emilia Füreder 10 Jahre alt, Schülerin „Mir macht es Mut, wenn Menschen die Wahrheit sagen und ihre Ängste überwinden, beim Klettern, Sprin- gen und in der Natur vor wilden Tieren – dann kommt das Glück.“93 Mut-Kultur | Patryk Relinski, therapiepunkt Ravensburg Patryk Relinski therapiepunkt Ravensburg www.therapiepunkt-rv.de „Mir macht es Mut, dass uns Men- schen nach wie vor vertrauen und wir ihnen mit unseren Händen und unserem Wissen helfen kön- nen. Wir machen sie wieder stark für diese stürmischen Zeiten.“94 Stiftung Liebenau Kirchliche Stiftung privaten Rechts www.stiftung-liebenau.de Siggenweilerstraße 11 88074 Meckenbeuren T: +49 (7542) 10 0 Mit Nadel, Faden und MethodeFoto: Felix Kästle Hilfe für die Region | Stiftung Liebenau Im Nähwerk der Stiftung Liebenau entstehen Upcycling-Unikate aus textilen Restmaterialien. Kunden unterschiedlichster Branchen geben ihre nicht mehr benötigten Materialien wie Bauzaunbanner, Fahnen und Schaufensterdekoration an das Nähwerk, wo diese zu Neuem verarbeitet werden. So entstanden in diesem Jahr bereits Taschen aller Art für die Touristinfo Leutkirch, die Stadt Aulendorf und Mode Reischmann in Ravensburg. Das Besondere am Liebenauer Nähwerk: Acht Beschäftigte mit Unterstützungsbedarf haben hier einen kreativen und abwechs- lungsreichen Arbeitsplatz gefunden. Zwei Schneiderinnen leiten sie dabei an. Eigentlich… In den Monaten März und April war alles anders. Tausende Behelfs-Mund-Nasen- Masken wurden genäht. Mit der Herstellung startete das Nähwerk, kurz nachdem der Virologe Christian Drosten in seinem Podcast davon sprach, dass sogenannte Alltagsmasken helfen könnten, die Verbreitung von virushaltigen Tröpfchen in die Umgebung zu verringern. Das war Mitte März. Kurze Zeit später wurde den Be- schäftigten mit Unterstützungsbedarf die Arbeit vor Ort untersagt. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach Masken stark an. Unterstützung bekam das Nähwerk- Team von Mitarbeitenden der Stiftung Liebenau, die aufgrund der Krise nicht mehr ihrer eigentlichen Tätigkeit nachkommen konnten, so beispielsweise Lehr- kräfte aus dem Berufsbildungsbereich. Und auch die Nähwerk-Beschäftigten mit Unterstützungsbedarf halfen von zu Hause aus mit. So entstanden im Verbund der Stiftung Liebenau ganz neue Verknüpfungen – eine besondere Nähe in Zeiten des Abstands. In Spitzenzeiten wurden bis zu 3000 Masken pro Woche genäht! Nachdem die Lagerbestände an Rohmaterialien schnell verbraucht waren, hat das Nähwerk kilometerweise Stoffe, Schrägbänder und Nähgarne für die Masken bei Einzelhändlern in der Region eingekauft zu einer Zeit, in der diese nicht öffnen durften. Ein Großteil der Masken ging, lange vor der Maskenpflicht, an jene Mitarbei- tenden der Stiftung Liebenau, die in ihrem Tätigkeitsfeld keine medizinischen Schutzmasken benötigen. Ein frühzeitiges Zeichen der Fürsorge, flankiert von umfangreichen Hygienemaßnahmen und -empfehlungen. Auch externe Unter- nehmen haben das Angebot genutzt. Zwischenzeitlich hat auch im Nähwerk die „neue Normalität“ begonnen: Die Beschäftigten mit Unterstützungsbedarf kommen zurück an ihre Arbeitsplätze und nähen weiterhin mit Begeisterung und Kreativität Upcycling-Unikate. Privatpersonen erhalten die Alltagsmasken aus Liebenau hier: Und hier gibt´s die Masken: •Liebenauer Landleben •Weltladen in Ravensburg •Bioladen Goldbrunnen in Tettnang •Lederei Maikel Auer in Bad Waldsee •Tankstelle M. Wünsch in Meckenbeuren •Auf den Wochenmärkten, an denen die Verkaufswagen der Stiftung Liebenau vertreten sind Sowie online unter www.stiftung-liebenau.de/mund-nasen-maske Firmenkunden melden sich einfach telefonisch unter +49 7542 10-7010 oder unter naehwerk@stiftung-liebenau.de Auf Instagram gibt es weitere Einblicke in das Liebenauer Nähwerk: www.instagram.com/liebenauernaehwerk/Wer das Schweigen bricht ... Brennessel Hilfe gegen sexuellen Missbrauch www.brennessel-ravensburg.de Marktstraße 53 88212 Ravensburg T: +49 (751) 3978 Spendenkonto Brennessel e.V. – Hilfe gegen sexuellen Missbrauch IBAN: DE16650501100048047094 BIC: SOLADES1RVB Kreissparkasse Ravensburg97 Hilfe für die Region | Brennessel Brennessel – eine Fachberatungsstelle im Wandel Die Fachberatungsstelle Brennessel bietet Hilfe an, wenn es um sexuellen Miss- brauch an Kindern und Jugendlichen geht. Auch Erwachsene, die in der Kindheit und Jugend davon betroffenen waren, können sich Rat und Unterstützung holen. Bei Verdacht und bei aufgedecktem sexuellem Missbrauch benötigt häufig das soziale Umfeld – die Mutter, die Tante, die Erzieherin, der Schulsozialarbeiter – Rückhalt und Hilfe, damit das betroffene Kind die entsprechende Hilfe bekommen kann. Die Betroffenen haben meist große Scheu und Angst, über ihre Situation zu reden, sich Unterstützung zu holen. Daher spielt das soziale Umfeld in der Bera- tung eine wichtige Rolle. Damit die Ratsuchenden wissen, dass es dieses Angebot gibt, bietet Brennessel Präventionsprojekte, wie z. B. Fortbildungen, Elternaben- de, Schulprojekte, Fachvorträge und Vorlesungen. Besondere Herausforderungen Wenn sich eine Gesellschaft abriegeln muss, um einem Virus den Kampf ansagen zu können, sind von sexueller Gewalt betroffene Kinder und Jugendliche in einer besonders schwierigen Situation. Es fehlt Kontakt und Schutz von außen. Es ist eine Situation des Ausgeliefertseins und Brennessel ist daher besonders gefordert, auch in dieser Zeit ansprechbar, beratend und Hilfe bietend da zu sein. Es braucht in vielerlei Hinsicht die Solidarität und Achtsamkeit in unserer Gesellschaft. Und auch die Beratungsstelle ist herausgefordert, kreative Ideen zu entwickeln: Wie können Kinder und Jugendliche auch bei schwierigen Konstellationen erreicht werden? Wie kann das schützende soziale Umfeld gestützt und mit Informationen und Angeboten versorgt werden? Welche neuen Wege können genutzt werden? Damit die Beratungsstelle den vielen Aufgaben auch in Zukunft, gerecht werden kann, wird die Weiterentwicklung vorangetrieben – wie schon im letzten Heft von LUST AUF GUT angekündigt. Ein Ziel konnte schon erreicht werden: Die Beratungsstelle ist im März 2020 in neue Räumlichkeiten in die Seestraße 2 in Ravensburg gezogen. Bis dahin arbei- tete das Team mit dem Schwerpunkt Beratung und Prävention in der Marktstraße und das Projektteam mit den Schwerpunkten Weiterentwicklung der Beratung, Prävention, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit in der Seestraße 4. Der Umzug war und ist ein Kraftakt. Kurz nachdem der Umzug geschafft war und begonnen wurde, die Arbeitsplätze entsprechend einzurichten und die ersten Beratungen wieder angelaufen sind, musste vieles wieder verändert werden. Aufgrund der festgelegten Vorgaben war persönlicher Kontakt nicht mehr möglich, Beratung wurde aber weiterhin per Telefon angeboten. Onlineangebote werden geprüft und im Team ausprobiert. Die aktuelle neue Situation hat den positiven Aspekt, dass die „neuen“ Medien mehr genutzt und neben den Risiken auch die Chancen gesehen werden. Du darfst reden! Brich dein Schweigen! Wir helfen dir! Mit diesen Aussagen endet der neue Info-Film und Trailer von Brennessel, den wir Ende letzten Jahres realisieren und veröffentlichen konnten. Es war ein lang gehegter Wunsch, mit einem Film die Präventionsarbeit unterstützen zu können und über dieses Medium Kinder und Jugendliche besser erreichen zu können. Im Herbst ergab sich über den Kontakt zum Leutkircher Jugendhaus und dem Filmemacher Cenk Yagkan endlich Gelegenheit, das Filmprojekt zu gestalten und zu verwirklichen. Ganz spontan erklärten sich Jugendliche und Mitarbeiter des Jugendhauses dazu bereit, als Schauspieler und Szenen-Entwickler mitzuwirken. Die Filmpremiere fand Ende letzten Jahres im Jugendhaus statt und im Anschluss gab es mit Schauspielern und Fachberatern eine Podiumsdiskussion, die nachhaltig in Erinnerung bleibt. Denn erst im Nachhinein und durch das Erleben der bewegenden Bilder des Films kam den Mitwirkenden jeden Alters ins Bewusstsein, wie viel Mut es brauchte, bei diesem Projekt mitzuwirken, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und darüber zu sprechen. Für Brennessel gibt diese Erfahrung neuen Ansporn, in die Präsenz in der Öffentlichkeit, Prävention und Zusammenarbeit mit Schulen, Politik und Vertretern von Vereinen und Gesellschaft weiter zu intensivieren. Ohne Öffentlichkeitsarbeit geht gar nichts Seit letztem Jahr ist Brennessel auf Facebook und Instagram präsent und aktiv. Kinder, Jugendliche und Erwachsene sollen informiert, Angebote von Brennes- sel sollen noch mehr wahrgenommen werden. Ein Ziel ist es, zu ermutigen – zu reden, sich Hilfe zu holen, sich für die Betroffenen einzusetzen – das Schweigen zu brechen. Wir wünschten, dass es keine Notwendigkeit für unsere Arbeit, unsere Fachbera- tung gäbe, doch die Fallzahlen zeigen, dass der Bedarf ungebrochen hoch ist. Und es ist bekannt, dass es ein großes Dunkelfeld gibt … Unser Anliegen ist es daher, das Thema „Sexuelle Gewalt in Kindheit und Jugend“ weiterhin in Gesellschaft und Politik sichtbar zu machen. In diesem Sinne wollen und müssen wir das Beratungs- und Präventionsangebot bedarfsgerecht weiterentwickeln und ausbauen. Und wie geht’s weiter … Weiterhin arbeiten wir darauf hin, dass eine gesicherte Finanzierung erreicht wird – über Bund, Land und Kommunen. Auch hier ist Brennessel aktiv, intensiviert die politische Lobbyarbeit und die Vernetzung mit allen Fachberatungsstellen in Baden-Württemberg. Nach wie vor werden zwei Drittel des Haushalts vor allem mit Spenden bestritten. Aktuell ist jedoch nicht absehbar, wie sich die Corona-Krise auf die Spendenbereit- schaft auswirkt. Benefizveranstaltungen können nicht stattfinden, Präventionsver- anstaltungen wurden abgesagt, viele Privatpersonen und Firmen geraten nun in eine sehr schwierige finanzielle Lage. Brennessel hofft dennoch, dass die wichtige Arbeit – die an Bedeutung eher zugenommen hat – weiter unterstützt wird. Kinder haben ein Recht darauf, in einer Welt zu leben, die sie vor sexueller Gewalt schützt und eine kindgerechte Entwicklung ermöglicht! Du darfst reden! Brich dein Schweigen! Wir helfen Dir!Next >